Fricktaler Rotarier ermöglichen Kinderheim in Burma

Dienstag, 8. Mai 2018

Rot Walter Herzog

Rotary-Club Rheinfelden-Fricktal finanziert Bau und Betrieb eines Waisenhauses

FRICKTAL. In letzter Zeit war Burma – oder Myanmar wie das Land offiziell heisst – vor allem wegen der katastrophalen Situation der Rohingya-Flüchtlinge in den Schlagzeilen. Dabei geht oft vergessen, dass die gesundheitliche Versorgung der gesamten Bevölkerung sehr schlecht ist. Das Gesundheitsministerium von Myanmar hat ein Jahresbudget von zehn Millionen US Dollar. Bei 50 Millionen Einwohnern macht das gerade einmal 20 Cents pro Einwohner und Jahr. Während die wohlhabendere Bevölkerung ihre Arztrechnungen selbst bezahlt, sind die Armen auf die Unterstützung der ausländischen Hilfswerke angewiesen. Insbesondere die Ärzte ohne Grenzen leisten in diesem Bereich unschätzbare Hilfe. Der Holländer Dr. Frank Smithuis und seine burmesische Ehefrau Dr. Ni Ni Tun waren als Ärzte während vieler Jahre für diese Organisation tätig. Um noch näher bei den Hilfsbedürftigen zu sein und um diese noch unbürokratischer zu unterstützen, haben die beiden vor einigen Jahren mit Medical Action Myanmar (MAM) ihre eigene Hilfsorganisation gegründet. Einerseits wird die Bevölkerung in den oft unzugänglichen ländlichen Gebieten von über 1‘500 «Barfussärzten» medizinisch betreut. Anderseits versorgt MAM wirtschaftlich schlecht gestellte Menschen in den Städten in insgesamt elf Kliniken. Mit grosser Professionalität und unermüdlichem Einsatz kämpft das MAM-Team um das Leben von Kranken und kümmert sich um unterernährte Kinder. Ein recht hoher Bevölkerungsanteil ist HIV positiv. In Verbindung mit der verbreiteten Tuberkulose führt dies leider zum Tod oft auch junger Menschen, die vielfach Kinder zurücklassen. Generell ist man bestrebt, für diese Waisenkinder eine Lösung innerhalb der Grossfamilie zu finden. Man versucht sie zum Beispiel bei den Grosseltern oder bei einer Tante zu platzieren. Für die wenigen Fälle, in denen das nicht möglich ist, fehlt ein soziales Netz gänzlich.

Ein Waisenhaus dank Schweizer Unterstützung

Aus diesem Grund baute MAM im letzten Jahr in der Metropole Rangun ein kleines Waisenhaus für bis zu 20 Kinder. Das Konzept eines «mother house» umfasst nicht nur die materiellen Bedürfnisse und die Schulbildung dieser Waisen. Es soll vielmehr versucht werden, den Kindern durch die Leiterin so weit wie möglich auch Mutterliebe zukommen zu lassen. Bau und Betrieb dieses Waisenhauses erfolgen in Zusammenarbeit mit der Schweizer SANNI Foundation und werden massgeblich vom Rotary-Club Rheinfelden-Fricktal finanziert. Die Rheinfelder Rotarier haben dafür insgesamt über 190‘000 Franken aufgebracht und es wurde auch die Zusammenarbeit mit einem lokalen burmesischen Rotary-Club gesucht. Der Initiator des Projektes und Rheinfelder Rotarier Thomas Kirchhofer hat das Projekt bereits mehrfach persönlich besucht. Damit wird unter anderem sichergestellt, dass die Gelder aus der Schweiz im Sinne der Spender eingesetzt werden. Die Rotarier sind überzeugt, dass mit jedem Franken Spendengeld vor Ort enorm viel geholfen wird.

SANNI Foundation: http://www.sannifoundation.ch/
Medical Action Myanmar: http://mam-dev.com/

Weitere Bilder

Das Waisenhaus in der Nähe von Rangun bietet bis zu 20 Kindern ein Zuhause.