Schutz für Rosemaries Schafe

þriðjudagur, 6. júní 2023

Rafael Waber

Eine topmotivierte Gruppe des Rotary Clubs Rheinfelden-Fricktal engagierte sich am 02. und 03. Juni 2023 im jurassischen Vermes für die Wiederinstandsetzung eines Schaf-Weidezauns zum Schutz vor dem Wolf.

Familie Kohler wohnt auf einem idyllischen Bergbauernhof in der Nähe von Delémont (JU). Die Umgebung ist hügelig, teils felsig und karg. Kohlers ziehen – dies ist schnell klar – gemeinsam am selben Strick und sind dabei breit aufgestellt. Sie bewirtschaften mit ihren 22 Milchkühen und 28 Schafen rund 20 Hektaren Weideland. Hinzu kommen 40 Hektaren Wald und ein Bergrestaurant mit wunderschöner Aussicht.

Mit unserem Einsatz leisteten wir für die Bauernfamilie 100 Stunden Arbeit. «Gemeinsam mit einem Mitarbeiter würde ich dafür mehr als eine Woche benötigen. Dies liegt neben der eigentlichen Arbeit als Bergbauer einfach nicht drin», erklärt Sepp Kohler. Bereits im letzten Jahr hatte seine Mutter Rosemarie ihn gebeten, den zwei Kilometer langen Schutzzaun bei der Unteren Lochmatt für ihre Schafe instand zu setzen. Gut gibt es die Schweizer Berghilfe und uns vom Rotary Club. Das zu realisierende Vorhaben bei Kohlers eignete sich perfekt für unseren zweitätigen «Hands-on-Einsatz».

Nach getaner Arbeit durften wir uns im Berggasthof vom Lochen, Hämmern und Agraffen Einschlagen in gemütlichem Ambiente erholen. Im Gespräch mit Allrounderin Rosemarie erfuhren wir, weshalb sie sehr froh um den Schutzzaun ist. Die Angst vor dem Wolf ist gross und er bereitet ihr jedes Jahr grosse Sorgen. Es sei frustrierend, wenn man sich den ganzen Winter lang leidenschaftlich um die Schafe kümmert und sie dann nur mit einem ungewissen Gefühl in die Freiheit lassen kann. Kommt der Wolf, sterben die Schafe einen grausamen Tod. Und zwar alle innerhalb einer Nacht. Der neue Zaun schützt gleich zwei Mal: Einerseits hindert er – ergänzt durch einen zusätzlich zu erstellenden Elektrozaun – den Wolf beim Eindringen in die Weide. Andererseits schützt der Zaun, wenn die Schafe von einem Wildtier erschreckt werden und flüchten wollen, vor einem Absturz in die Tiefe.

Gerne bedanken wir uns bei der Familie Kohler für die Gastfreundschaft. Wir sind uns einig: Das war ein echt jurassisches Erlebnis, welches wir ganz lange in guter Erinnerung behalten werden.

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